Am Samstag den 16.03. kamen wir alle zu unserem ersten gemeinsamen Prüfungslehrgang zusammen. Thomas Frommer Sensei hatte dafür eine intensive Trainingseinheit vorbereitet und Vivien Kunc Sensei hat dann hauptsächlich die Weiß- und Gelbgürtel geprüft.
Obwohl sich die Prüfung (bis auf eine Ausnahme) and Weiß- und Gelbgürtel gerichtet hat, waren fast ebenso so viele Karateka der Oberstufe mit braunem oder schwarzem Gürtel anwesend. Damit hat jeder der Anfänger ein Spiegelbild bekommen um das zu tun, was in der Schule sonst verboten ist. Abgucken!
Für die Oberstufe kam also neben der Verantwortung ein gutes Vorbild zu sein und somit die Techniken nach bestem Wissen und Gewissen so perfekt wie möglich auszuführen auch noch ein kognitiver Anspruch hinzu. Während alle Ansagen wie „links vor“ oder „rechter Fuß rückwärts“ an die Prüflinge gerichtet waren, mussten die Spiegel(vor)bilder natürlich umdenken und den „rechts vor“ setzen oder eben den „linken Fuß rückwärts“ setzen. Das hat in 90% Prozent der Fälle reibungslos funktioniert.
Der inhaltliche Schwerpunkt lag auf den 4 grundlegenden Blocktechniken Age-Uke, Soto-Uke, Uchi-Uke und Gedan-Barai. Thomas Frommer Sensei war es dabei wichtig zu erklären, dass es eben nicht nur auf die Armbewegungen ankommt, sondern auch die Rolle des gesamten Oberkörpers zu erklären und wie dieser zusammengeholt und wieder gestreckt werden soll. Obwohl unsere jüngsten Teilnehmer nicht ganz 6 Jahre alt sind, haben es doch die meisten, wenn man sich die Gesichter angeschaut hat, verstanden.
Zum Abschluss der Trainingseinheit durften wir noch die Taikyoku Shodan üben. Hier konnten alle zeigen, ob das Prinzip Öffnen-und-Schließen verstanden wurde. Wer bei den großen Drehungen nicht wackelt, sondern eine saubere 270°-Drehung absolviert, hat den Körper erst zusammengeholt und dann im richtigen Moment wieder geöffnet. Dieses Prinzip kennen wir auch aus anderen Sportarten wie dem Bodenturnen, Turmspringen und dem Eiskunstlauf. Auch unser Sensei hat aber etwas wichtiges gelernt. Bei Kindern muss man auf alles gefasst sein. Fragt man Kinder, bei welchen Sportarten sich Sportler drehen, kommt mitunter als erste Antwort ein Beispiel, welches nicht unbedingt hilfreich ist um das Konzept eines kompakten Körpers zu demonstrieren. Beim Diskuswurf (so die erste Antwort) drehen sich die Athleten zwar, sind aber alles andere als kompakt.
In der anschließenden Prüfung durften die Prüflinge dann zeigen was sie gelernt haben. Nicht nur in den letzten 90 Minuten, sondern in den Monaten zuvor. Alle Prüflinge haben bestanden. Einige durften sich über neue Streifen freuen (manche sogar über gleich zwei Streifen) und einige haben nun eine neue Farbe um den Bauch. Weder Streifen noch neue Farbe, gab es für unseren einzigen Braungurt. Die Prüfung zum 2. Kyu hat er zwar mit Bravour gemeistert, nur ändert sich die Gürtelfarbe dabei nicht.
Es war ein gelungener Prüfungslehrgang und wir möchten uns bei allen Teilnehmern und Thomas Frommer Sensei bedanken.